Es ist soweit, der Termin der Abreise steht fest. Die Vorfreude ist groß und du stürzt dich in die Reiseplanung. Besonders wenn es für längere Zeit ins Ausland geht, gibt es allerdings ein paar Backpacking Vorbereitungen, die du nicht vergessen solltest: Auto, Verträge, Wohnung, Arbeitsamt?! Da verliert man leicht den Überblick. Ich hab das alles vor meiner Reise durchgemacht und führe dich hier Schritt-für-Schritt durch die praktische Backpacking Vorbereitung.
Disclaimer: Diese Vorbereitungsschritten gehen davon aus, dass du für mehrere Monate ins Ausland gehst, aber dein Wohnsitz in Deutschland bestehen bleibt. Wenn du deinen Wohnsitz in Deutschland aufgibst, kommen noch viele weitere Vorbereitungen auf dich zu, die ich hier allerdings nicht besprechen werde.
Kündigen
Der aller erste Schritt ist ganz klar: den Arbeitgeber wissen lassen, dass man die Firma verlassen wird. Guck in deinem Arbeitsvertrag nach, welche Kündigungsfristen du hast. Manche Unternehmen haben nur eine Frist von 4 Wochen, der Standard ist aber 3 Monate Kündigungsfrist. Manchmal gibt es auch längere Fristen bei langjährigen Arbeitnehmern. Steht nichts spezifisches im Arbeitsvertrag, gilt die gesetzliche Kündigungsfrist von 3 Monaten.
Zu kündigen ist für einige kein leichter Schritt, selbst wenn der Wunsch zur Reise stärker ist. Mir ist es jedenfalls so ergangen. Ich hab mir ziemlich viele Gedanken gemacht, welche Probleme das für meinen Chef verursacht, wenn ich nicht mehr da bin. Zwei Gedanken haben mir dabei aber geholfen:
Der unangenehme Moment währt nur kurz. Wenn du unterwegs bist, fragst du dich, warum du den Schritt nicht schon früher gemacht hast.
Das hat mir ein Bekannter einige Monate vor meiner Kündigung gesagt, der selber gerade gekündigt hatte, um Reisen zu gehen. Und Recht hat er. Rückblickend betrachtet ist der unangenehme Moment nur sehr kurz. Und überleg mal, was du im Vergleich gewinnst: Reisen, Freiheit und Spaß! Da kann man sich doch nicht von einer unangenehmen Situation von abhalten lassen.
Niemand ist unersetzbar. Das Unternehmen läuft auch ohne dich weiter. Und es ist deren Aufgabe, das zu bewerkstelligen. Nicht deine.
Ich musste mich gedanklich davon lösen, dass ohne mich der Laden zusammenbricht. Wird er nicht. Und es ist Aufgabe des Unternehmens, auf solche Fälle vorbereitet zu sein. In meinem Fall hat sich alles in Wohlgefallen aufgelöst: wir haben rechtzeitig eine passende Nachfolgerin gefunden.
Pässe und Dokumente
Neue Pässe beantragen ist das erste, was du in deiner Backpacking Vorbereitung erledigen solltest. Am besten 3 Monate vor Abflug. Die Vorlaufzeiten für Termine sind in manchen Behörden fast schon unheimlich lang. Und dazu kommen teilweise 4 bis 8 Wochen Bearbeitungszeit, bis der neue Pass dann da ist. Guck direkt mal nach, ob dein Reisepass und dein Personalausweis noch 6 Monate nach Reiseende (im jeweiligen Land) gültig sind. Liegt das Ablaufdatum innerhalb des Reisezeitraums, ruf am besten gleich morgen bei der zuständigen Stelle in deiner Kommunalverwaltung an, um einen Termin für neue Passanträge zu machen. Ich hatte Glück, zufälligerweise an meinem freien Tag einen Termin zu kriegen – der nächste wäre erst 8 Wochen später gewesen. Inklusive Bearbeitungszeit hätte ich meinen neuen Reisepass nicht rechtzeitig zum geplanten Abflugtermin gekriegt. Merke: spontan frei werden Termin sind deine beste Chance.
Warum auch der Personalausweis? Innerhalb der EU und allen anderen europäischen Ländern reicht der Personalausweis, um in das Land einreisen zu können. Das gilt also auch für Norwegen, Schweiz, Irland, Großbritannien und Albanien.
Auch wenn du nicht planst, in Ländern außerhalb der EU ein Auto oder Roller zu mieten, beantrage einfach deinen Internationaler Führerschein. Er nimmt keinen Platz weg im Gepäck und falls das Leben auf Reisen doch anders kommt – was es immer tut – bist du vorbereitet. Innerhalb der EU reicht dein deutscher Führerschein. Den Internationalen Führerschein kriegst du direkt bei der zuständigen Behörde ausgestellt, also immerhin musst du keine Bearbeitungszeiten einplanen.
Laufende Verträge
Um unnötige Kosten während der Reise zu vermeiden, überprüfe, welche laufenden Verträge du kündigen kannst. Diese solltest du so früh wie möglich in deiner Backpacking Vorbereitung herausfinden, denn einige Verträge haben lange Kündigungsfristen. Selbst wenn dem nicht so ist: es fühlt sich gut an, den Punkt abzuhaken. Und du musst nicht mehr daran denken, ob du etwas vergessen hast. Zu diesen Verträgen gehören:
- Sportkurse oder Mitgliedschaft im Fitnessstudio
- Telefon-/ Handyverträge (mögliche Ausnahme: du gehst in europäische Ausland)
- Abonnements bei Zeitungen, Food-Kisten, etc.
- Streaming-Dienste, die du unterwegs nicht nutzen möchtest (oder einfach nur um Geld zu sparen)
- Zusatzkrankenversicherungen
Es gibt allerdings ein paar laufende Verträge, die sinnvollerweise weiter bestehen bleiben sollten. Entweder weil du weiterhin Vorteile aus ihnen beziehst, es bei einer Pausierung später für dich Nachteile gibt, oder weil du die ausgesetzten Kosten so oder so später nachzahlen musst. Sieh mal in den Vertragsunterlagen nach, welche Bedingungen für dich gelten. Vielleicht kannst du deinen Vertrag ja problemlos pausieren. Dazu gehören:
- Berufsunfähigkeitsversicherung
- Haftpflichtversicherung
- Unfallversicherung
- Bausparverträge
Ja, diese Verträge kosten Geld, das du möglicherweise nicht in dein Reisebudget eingeplant hast (falls dein Budget noch nicht festgelegt ist: direkt einplanen!). Aber diese Verträge hast du ja aus einem guten Grund abgeschlossen. Und im Fall der Haftpflicht- und Unfallversicherung besteht die Möglichkeit, dass diese weltweit greifen, so dass du weiterhin was von ihnen hast.

Visas beantragen
Sich mit Visabestimmungen herumzuschlagen ist öde und manchmal anstrengend. Aber unvorbereitet an der Landesgrenze zu stehen und dann nicht reingelassen zu werden ist das Schlimmste, was einem Reisenden passieren kann. Daher: überprüfe während deiner Backpacking Vorbereitung für jedes Land außerhalb der Europäischen Union, ob du ein Visum zur Einreise benötigst. Das erledigst du am besten sobald du beschlossen hast, dass du in dieses Land reisen möchtest. Es gibt zwei Arten von Visas: eins beantragst du vorher, das andere erhälst du bei der Einreise im Flughafen. Welches du brauchst, ist von Land zu Land unterschiedlich. Auf der Webseite des Auswärtigen Amtes findest du für jedes Land die Visabestimmungen für Deutsche. Ich empfehle dir aber, Informationen von anderen Quellen (z.B. Reiseblogger) hinzuzuziehen, denn manchmal sind die Informationen auf den Seiten des Auswärtigen Amtes etwas unübersichtlich.
Visum bei Anreise
Mit einem deutschen Reisepass wirst du in vielen Ländern der Welt ein Touristenvisum bei Ankunft erhalten. Dazu muss dein Reisepass noch 6 Monate gültig und eine Seite im Pass frei sein. Das bedeutet für dich nicht mehr Aufwand als den Flug zu buchen. Yay! Das Visum kriegst du dann im Flughafen während der Einreise im jeweiligen Land ausgestellt. Überprüfe aber trotzdem, ob das Gebühren kostet und wie die zu zahlen sind.
Achtung: Außerhalb Europas ist ein Touristenvisum auf eine bestimmte Zeit begrenzt. In Thailand darfst du dich damit nur 30 aufhalten, in Vietnam sind es 15 Tage und in Australien 90 Tage. Überprüfe auch das auf der Seite des Auswärtigen Amtes.
Visum beantragen
In einigen Ländern musst du zur Einreise vorher ein Visum beantragen. Und das kann in manchen Fällen ein wenig länger dauern. Daher: sobald du weißt, dass du in ein Land reist, für das du ein Visum brauchst, direkt beantragen. Häufig kann man das online erledigen. Diese Infos findet sich auch auf der Seite des Auswärtigen Amtes.
Achtung: in manchen Ländern musst nur in bestimmten Fällen vorher ein Visum beantragen. In Vietnam musst du eins vorher beantragen, wenn du 30 Tage im Land bleiben möchtest. Für Australien und Neuseeland brauchst du ein spezielles Visum, wenn du dort arbeiten möchtest.

Auslandskrankenversicherung
Die passende Auslandskrankenversicherung finden
Eine Auslandskrankenversicherung ist das A und O bei deiner Reise, das du auf keinen Fall auslassen solltest. Die passende Versicherung zu finden kann allerdings etwas überfordernd sein. Mir ging es jedenfalls so, bis ich was passendes gefunden habe. Bei der Suche habe ich auf folgende Punkte geachtet:
- Unbegrenzte Versicherungssumme
- Keine Selbstbeteiligung
- “Klassische” Situationen wie Arzneimittel, Zahnarzt, Frauenarzt, Krankenhausaufenthalt sind abgedeckt
- Rücktransport auch bei medizinisch sinnvollen Fällen (im Gegensatz zu medizinisch notwendig)
- für einen Zeitraum bis zu 2 Jahren
Bei früheren Reisen war ich immer sehr zufrieden mit der HanseMerkur. Jetzt wollte ich mich aber nochmal neu informieren und bin auf den Versicherungsvergleich von Geh Mal Reisen gestoßen. Dort habe ich die Young Traveler Auslandskrankenversicherung der Ergo entdeckt. Sie deckt alle mir wichtigen Punkte ab und bietet noch einiges mehr:
- 8 Wochen Aufenthalt in Deutschland pro Jahr sind auch versichert (selbst die beliebte HanseMerkur bietet nur 6 Wochen!)
- USA / Kanada sind abgedeckt, wenn du weniger als 5 Monate pro Jahr dort verbringst – das habe ich sonst nirgendwo gefunden!
- Corona-Versicherungsnachweis auf Englisch und Spanisch
- Günstiger als HanseMerkur und andere Versicherungen mit gleichen Leistungen
- Versicherungsunterlagen werden direkt nach Abschluss per Mail zugesendet
Ziemlicher Volltreffer wenn du mich fragst!
Die Seite der Young Traveler Versicherung ist auch super übersichtlich. Alle wichtigen Informationen sind direkt aufgelistet, die Leistungsübersicht ist verlinkt und die Kosten für bis zu 24 Monate sind aufgeführt. Der Abschluss der Versicherung ist innerhalb von 10 Minuten erledigt. Ich hab vorher einen Versicherungsmakler, dem ich vertraue, über die Bedingungen der Young Traveler gucken lassen; der war auch vollauf zufrieden mit dem Angebot. Ich glaube er sagte, dass er bisher keine bessere Auslandskrankenversicherung gefunden hat 😉
Informiere dich auch selber auch auf verschiedenen Reiseblogs über deren Erfahrungen mit Auslandskrankenversicherungen. Die Informationen dort sind etwas persönlicher und damit vertrauenswürdiger als bei Check24, finde ich.
Gesetzliche Krankenkasse kündigen
Wenn du für mehrere Monate unterwegs bist und eine Auslandskrankenversicherung abgeschlossen hast, macht es Sinn, deine GKV (gesetzliche Krankenversicherung) zu kündigen. Dazu musst du nachweisen, dass du nicht mehr in Deutschland versicherungspflichtig bist, wenn du deinen Wohnsitz in Deutschland aufgegeben hast, oder eben dass du eine andere adäquate Versicherung – wie eine Auslandskrankenversicherung – hast. Um deine Krankenkassenmitgliedschaft zu kündigen, schreib eine Email an deine Krankenkasse, an der du den Versicherungsnachweis deiner Auslandskrankenversicherung anhängst. Ich hab dazu einfach hier den Text abgeschrieben. Nach einer Woche, in der nichts nichts von meiner Krankenkasse gehört hatte, hab ich dort angerufen, um meine Kündigung bestätigen zu lassen, was gar kein Problem war. Die Dame hat mir auch bestätigt, dass ich mich wieder bei ihnen, oder einer anderen Krankenkasse, versichern lassen kann, wenn ich wieder zurück in Deutschland bin. Bis auf ganz wenige Ausnahmen sind gesetzliche Krankenkassen dazu verpflichtet, dich wieder zu versichern, wenn du in Deutschland versicherungspflichtig bist.
Impfungen
Je nach Reiseziel solltest du mit deinem Arzt besprechen, welche Impfungen für dich sinnvoll sind. Gerade für tropische Länder gibt es Impfungen, die bei uns kein Standard sind. Das sollte schon frühzeitig in deiner Backpacking Vorbereitung geklärt werden, um den Impfungen ausreichend Zeit zu geben, ihren Schutz aufzubauen.
Weitere optionale Versicherungen
Zusätzlich zu einer Auslandskrankenversicherung kannst du ein paar weitere optionale Versicherungen abschließen, wenn du dich dadurch sicherer fühlst. Notwendig sind sie allerdings nicht (ich habe sie z.B. nicht).
- Reiseunfallversicherung (falls deine bestehende Unfallversicherung Fälle im Ausland nicht abdeckt)
- Reisegepäckversicherung
- Reiserücktrittversicherung
Kleiner Tipp: Speicher alle wichtigen Dokumente online ab (z.B. Google Drive) und hinterlege eine Kopie zu Hause bei ein paar Kontaktpersonen. So bist du immer abgesichert und deine Familie oder Freunde haben alle wichtige Informationen vorliegen. Vom Reisepass solltest du zusätzlich ein paar ausgedruckte Kopien mitnehmen, z.B. als Sicherheit beim Rollermieten.
Wohnung untervermieten
Bei einer Reise von mehreren Monaten hast du zwei Möglichkeiten im Bezug auf deinen (gemieteten) Wohnort: komplett ausziehen oder untervermieten. Wenn du die Möglichkeit hast, würde ich dir immer empfehlen, deine Wohnung oder dein WG-Zimmer unterzuvermieten. So musst du nicht während deiner Backpacking Vorbereitungen auch noch einen Auszug organisieren und hast einen einen Wohnort, wenn du wieder nach Hause kommst. Um untervermieten zu können, musst du dir das Einverständnis deines Vermieters einholen – unerlaubte Untervermietung ist ein Kündigungsgrund!
Am einfachsten ist es, dein Zimmer, oder deine Wohnung, auf WG-Gesucht zu inserieren. Das muss gar nicht mal Monate im Voraus geschehen; besonders in großen Städten ist immer Bedarf für freie Zimmer vorhanden. Einen oder zwei Monate vor Abreise ist es sinnvoll, dein Zimmer zu inserieren. Damit du und dein:e Untermieter:in beide zufrieden seid mit dem Arrangement, hier ein paar Punkte, auf die du achten solltest:
- Schließe einen Untervermietungsvertrag ab
- Setze eine Kaution an, die dein teuerstes Möbelstück abdeckt, falls es kaputt geht
- Achte bei der Berechnung des Mietpreises darauf, Internet, Strom, Gas und GEZ einzuberechnen
- Besprecht gemeinsam, welche Möbel und Dekorationen während deiner Abwesenheit in der Wohnung, bzw. im Zimmer bleiben
- Hör auf dein Bauchgefühl! Auch wenn die Person dir Miete zahlt, vertraust du ihr deine Habseligkeiten an. Du solltest dir sicher sein, dass sie gut damit umgeht.
Arbeitslos melden
Ich hatte das Thema in meiner Backpacking Vorbereitung erst mal abgetan. Ich will reisen gehen, keine Leistungen beziehen und womöglich noch Verpflichtungen nachkommen müssen! Mit der Haltung lag ich etwas daneben. Man kann sich Arbeitslos melden, ohne direkt Leistungen zu erhalten und damit Verpflichtungen erfüllen zu müssen. Den Anspruch auf Leistungen kannst du nämlich auch erst nach der Reise geltend machen. Dieser Anspruch gilt 4 Jahre lang. Einzige “Bedingung” ist, dass du innerhalb der letzten 2 Jahre mindestens 12 Monate gearbeitet haben musst. Dazu musst du dich aber erst einmal arbeitslos melden und zwar vor dem ersten Tag Arbeitslosigkeit. Am besten, du gehst das Thema ca. einen Monat vor deinem letzten Arbeitstag an.
Hinweis: die korrekte Bezeichnung ist Agentur für Arbeit. Da aber meistens nach “Arbeitsamt” gegoogelt wird, verwende ich im Folgenden den Begriff.
Das Ganze lässt sich in sehr übersichtliche Schritte herunterbrechen:
- Geh auf die Seite des Arbeitsamts, um dich online Arbeitssuchend zu melden. Hier geht’s direkt zur richtigen Seite.
- Dort wirst du Schritt für Schritt durch den Prozess geführt, um dich Arbeitssuchend zu melden. Dazu musst du unteranderem deine Abschlüsse listen.
- Am Ende, bevor es zur Vereinbarung eines Beratungstermins geht, kannst du Informationen zum Gespräch hinterlegen. Dort kannst du angeben, dass du für mehrere Monate ins Ausland gehst und erst anschließend Leistungen beziehen möchtest.
- Bevor der Tag der Arbeitslosigkeit eintritt, meldest du dich online auf der gleichen Seite Arbeitslos. Online geht dies allerdings nur, wenn du einen Personalausweis mit Online-Ausweisfunktion, oder ähnliche digitale Ausweismöglichkeiten hast. Sonst musst du persönlich zum Arbeitsamt.
- Anschließend stellt du Online den Antrag auf Arbeitslosengeld.
- Dafür benötigst du eine Arbeitgeberbescheinigung, die du von deinem Arbeitgeber ausfüllen lassen musst. Das PDF findet du hier.
- Im letzten Schritt musst du dich von der Forderung der Arbeitslosenleistungen abmelden. Das geht formlos per Mail. Diese kannst du telefonisch bei deinem Arbeitsamt erfragen.
Das war’s auch schon! Jetzt kannst du dich nach deiner Reise beim Arbeitsamt wieder anmelden und Leistungen in Form von Unterstützung bei der Jobsuche, Krankenversicherung und Arbeitslosengeld beziehen. Der Anspruch gilt 4 Jahre lang.
Wenn du tiefergehende Infos zu dem Thema möchtest, empfehle ich die den Artikel hier von Geh Mal Reisen. Die haben ausführliche Erklärungen, inklusive Statements von der Agentur für Arbeit, hier zusammengestellt. Wenn du noch wie vor unsicher bist, ist aber die beste Empfehlung einfach beim Arbeitsamt anzurufen.
Kreditkarte
Einen Monat vor deiner Abreise solltest du als Vorbereitung für deinen Backpacking-Trip eine Kreditkarte beantragen, falls du noch keine hast. In der EU kannst du wahrscheinlich überall mit deiner Girokarte bezahlen, aber Geld abheben geht nur gegen Aufpreis und sobald du die EU verlässt, geht ohne eine echte Kreditkarte nichts mehr. In jedem Fall solltest du also eine Kreditkarte dabei haben. Diese sollte
- Kostenlos sein
- Kostenloses Bargeld abheben auf der ganzen Welt ermöglichen
- Einfach zu sperren sein, wenn sie doch verloren geht
- Einen Überblick über deine Ausgaben bieten
Bisher war die DKB die beste Wahl für Backpacker. Zu 2022 haben sie jedoch eine Änderung vorgenommen: die Kreditkarte ist nicht mehr kostenlos zum Girokonto erhältlich. Kunden erhalten stattdessen eine kostenlose Visa-Debitkarte. Viele Kartenlesegeräte akzeptieren diese allerdings nicht. Für die benötigte Kreditkarte zum Reisen muss 2,49€ pro Monat gezahlten werden.
Die Alternative ist die GenialCard von Hanseatic Bank. Sie ist kostenlos, lässt dich weltweit kostenlos Geld abheben (Gebühren, die Automatenbetreiber erheben werden jedoch nicht abgedeckt) und ist super schnell beantragt. Dafür brauchst du noch nicht Mals ein Girokonto bei der Hanseatic Bank! Die GenialCard Kreditkarte wird einfach mit deinem existieren Girokonto bei einer anderen Bank verknüpft. Der Antrag läuft komplett online und ist innerhalb einer Stunde erledigt, wenn du das Online-Authentifizierungsverfahren wählst. Dabei wird ein kurzer Videocall mit einem Mitarbeitet gestartet, dem du deinen Personalausweis zeigen musst. Das war’s auch schon, Antrag ist durch und du solltest ziemlich schnell die Bestätigung erhalten. PIN und Kreditkarte werden die anschließend per Post zugeschickt.
Für die GenialCard gibt es eine Banking-App und eine PushTan-App, die du beide herunterladen solltest. In der Banking-App kannst du sehen, wie viel du von deinem monatlichen Kreditlimit bereits ausgegeben hast. Nur um das kurz klar zu machen: die GenialCard ist keine Prepaid-Kreditkarte! Während des Antrags wird dir ein Kreditlimit gewährt (das später durch einen Antrag erhöht werden kann), das du maximal pro Monat ausgeben kannst mit der Karte. Die App gibt dir darüber eine Übersicht. Am Ende des Monats musst du den gewährten Kredit, den du genutzt hast, zurückzahlen von deinem Girokonto. Für die Rückzahlung musst du eine kleine Änderung in der App vornehmen: in den Einstellungen zur Rückzahlung sind Standardmäßig eine Rate von 3% eingestellt. Setzte die Rate auf 100%. Das bedeutet, dass du 100% deines genutzten Kredits auf einmal zurückzahlst und dir keine Kreditzinsen entstehen.
Extra Tip: wenn es dir möglich ist, reise mit 2 Kreditkarten. So hast du immer eine im Backup, falls eine verloren geht oder nicht funktioniert. Ich nutze als zweite Kreditkarte eine von der Bank, wo mein Girokonto liegt, die mich 12€ im Jahr kostet und halt kein kostenloses Bargeldabheben bietet, aber als Sicherheit ist das vollkommen in Ordnung.
Auto verkaufen
Dieser Punkt wird nicht bei jedem auf der Liste zur Backpacking Vorbereitung stehen. Wenn du nur 3 Monate unterwegs bist und dein Auto anschließend wieder brauchst, ist es sinnvoller, es für den Zeitraum abzumelden und sicher unterzustellen. Aber wenn du länger unterwegs bist, kann ein Verkauf durchaus sinnvoll sein. Wenn dies bei dir der Fall ist, denk ca. 1 Monat vor Abreise daran, dein Auto einmal inspizieren zu lassen, durch den TÜV zu schicken und professionell reinigen zu lassen. Gerade der letzte Punkt kann einen Unterschied im erzielten Verkaufspreis machen.
Backpacking Packliste
Im den letzten 2 – 3 Wochen deiner Backpacking Vorbereitung steht die Überprüfung deines Backpackinhalts an. Das heißt, was hast du bereits, was fehlt noch, brauchst du spezielle Dinge für dein Reiseland und geplante Aktivitäten? Das ist ganz individuell. Auch welche Kleidungsstücke du mitnimmst, hängt vom Reiseland, deinen Aktivitäten und persönlichen Vorlieben ab. Es gibt allerdings ein paar Dinge, die in keiner Packliste fehlen dürfen. Check gleich mal, ob du bereits alle davon hast:
- klein packbare Jacke – selbst in warmen Ländern braucht man mal mehr als nur ein Top
- jeweils ein Mikrofaserhandtuch für Dusche und Strand
- Packtaschen für Ordnung im Rucksack
- ein gutes aufblasbares Nackenkissen – absolut Gold wert
- kleiner faltbarer Tagesrucksack
- ggf. ausreichend Kontaktlinsen
- Internationaler Adapter
- kleines Stativ für Smartphone oder Kamera – wer möchte keine tollen Reisebilder haben?
- Technische Ausrüstung: ggf. eine neue Kamera oder sogar eine GoPro?
- Brauchst du einen Laptop, Tablet, oder reicht dein Smartphone?
- Reiseapotheke: Ibuprofen, Pflaster, Desinfektionsmittel, Durchfallblocker
In einigen Packlisten habe ich “Must-have”-Empfehlungen gelesen, die ich persönlich für überflüssig halte. Entweder braucht man sie nur in bestimmten Fällen, oder man kann sie auch vor Ort kaufen. Überhaupt: der Spruch “Halbiere deinen Kofferinhalt und verdopple dein Budget” hat etwas Wahres. Zu den Dingen, die du meiner Meinung nach nicht unbedingt brauchst, gehören:
- Medikamente für jeden Fall. Die oben gelisteten braucht man zur akuten Hilfe, für alle anderen Krankheiten und Situationen gibt es überall Apotheken und Krankenhäuser mit der passenden Arznei.
- Kopflampe. Kann manchmal praktisch sein, aber jeder hat ein Smartphone mit Licht und in 99,9% der Fällen reicht eine Hand.
- Klebeband, Wäscheleine, Hängematte und andere Camping-Ausrüstung. Als Backpacker, der in Hostels lebt oder Couchsurft, wirst du das niemals brauchen.
- Reise-Waschmittel. In Südostasien und Zentralamerika gibt es im Hostel keine Waschmaschine, denn es ist günstiger die Klamotten waschen zu lassen. In Notfällen funktioniert das Duschgel zur schnellen Reinigung der Unterwäsche unter der Dusche. In Europa, Australien und Neuseeland kann vor Ort ein kleines Waschmittel gekauft werden.
Workaway / Couchsurfing Profile
Zu guter letzt lege dir ein Profil für Workawayund Couchsurfing (oder eine Alternative) an. Dort kannst du kostenlos bei Einheimischen unterkommen; im Fall von Workaway gegen 5 Stunden deiner Arbeitskraft. Dadurch sparst du nicht nur bares Geld bei der Unterkunft, sondern erlebst die lokale Kultur. Denn auch wenn Hostelleben eine der besten Erfahrungen des Backpackings ist, so passiert es doch sehr leicht, dass man in der Backpacker-Blase bleibt. D.h. nur umgeben von anderen (meist westlichen) Reisenden spaßige Dinge unternimmt, ohne jedoch wirklich in Kontakt mit Einheimischen zu kommen. Deswegen nutz die Möglichkeiten von Couchsurfing und Workaway, um deine Reise zu bereichern.

So, das war’s jetzt endlich. Du hast alles Wichtige zu Hause für deinen Backpacking-Trip vorbereitet! Stürz’ dich in dein Abenteuer, ich wünsche dir unglaublich viel Spaß 🙂